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Die Macht von Videos



Die Videomarketing-Industrie erlebt einen enormen Aufschwung. 2018 gaben über 81% (!) aller Unternehmen an, Videos in ihrer Kommunikation einzusetzen und Facebook prognostizierte kürzlich einen gewaltigen Anstieg von Video-Inhalten, sodass diese bis 2022 einen Anteil von über 90% aller Inhalte auf Facebook einnehmen würden. Das mag Einige überraschen, doch eigentlich ist diese Entwicklung nur eine logische Konsequenz, betrachtet man die Geschichte des Bewegtbilds genauer.


Als die Brüder Lumière am 28. Dezember 1895 mit Ihrer ersten Kinovorstellung in Paris die Geburtsstunde des Mediums Film bekundeten, konnten die Männer nicht ahnen, welchen Einfluss sie auf die Historie der menschlichen Ära genommen hatten. Diese Worte mögen ein wenig hochtrabend klingen, handelte es sich doch bloß um eine simple Aufnahme einer in einen Bahnhof einfahrenden Dampflock. Doch allein diese kurze Sequenz genügte, dass zahlreiche aufgebrachte Zuschauer den Saal schleunigst verließen, aus Angst vom Zug erfasst und überrollt zu werden. Und was aus heutiger Sicht höchstens ein spöttisches Gelächter hervorruft, brachte vor über einem Jahrhundert eine gewaltige Revolution ins Rollen.


Erste Filmstudios um 1907.

Noch nie zuvor war es einem Medium gelungen, die Psyche des Menschen derart stark zu beeinflussen: Viele fühlten sich förmlich in den Bann gezogen und die Grenzen zwischen Film und Realität schienen vor den Augen der Zuschauer zu verschwimmen. Und auch wenn der psychologische Effekt in dieser extremen Form natürlich in den folgenden Jahrzenten kontinuierlich abebbte, wuchs die Faszination für das neue Medium dennoch stetig an und übertrug sich bald auf Menschen in vielen Ländern dieser Erde.


Schon früh erkannten einige Visionäre das gewaltige Potential des Films und nutzten es zu ihren Gunsten: Kinosaale wurden errichtet und zahlreiche Produktionsfirmen wurden gegründet, um der rasant steigenden Nachfrage nach Filmmaterial gerecht zu werden.


Doch leider waren es nicht nur Unternehmer und Menschen in guter Absicht, welche die vielen Chancen, die sich durch das neue Medium ergaben, zu ihrem Vorteil nutzten: Schon bald wurden auch die ersten staatlich gesteuerten Produktionsstätten ins Leben gerufen, die während des Ersten Weltkrieges als Propagandainstrumente fungieren sollten, wie etwa die UFA-Studios, die gegen Ende des Krieges in Deutschland gegründet wurden. Die psychologische Macht, die von ausgeklügelt produzierten Filmen ausging, machten sich nicht zuletzt auch die Nationalsozialisten in den Dreißiger Jahren zunutze, indem sie gezielt Propagandafilme in Kinos ausstrahlten, um die systematische Doktrin des Regimes auf den Höhepunkt zu bringen. Mit dem Medium Film war es möglich, in den Zuschauern starke Emotionen auszulösen und Menschen in ihrem Denken und letztlich auch Handeln zu beeinflussen.


Hitler und Goebbels bei der UFA am 4. Januar 1935.

Doch auch wenn Filme in der Menschheitsgeschichte schon für schlimme Dinge mitverantwortlich waren, sind Medien letzten Endes natürlich immer nur so schlimm, wie der Produzent selbst. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass man mit dem Medium Film in positiver Absicht selbstverständlich auch extrem positive Resultate erzielen kann. Und während die Unterhaltungsindustrie jährlich viele Milliarden Euro durch Filme erwirtschaften konnte, wurden schon bald auch gewöhnliche Unternehmen und Werbeexperten auf das Potential des Mediums aufmerksam. So erlebte mit dem Wirtschaftsaufschwung der 1950er und 1960er Jahre auch die Werbebranche einen enormen Umsatzanstieg und Produktwerbung drang über Fernseher bald bis in die Wohnzimmer der Bevölkerung vor.


Mit dem Zeitalter des Internets brach dann auch eine neue Ära des Films an: Die Welt ist schnelllebiger geworden, Informationen können in Bruchteilen einer Sekunde ausgetauscht werden und wir können von überall auf Daten zugreifen und diese international miteinander vergleichen. Aus dieser Entwicklung heraus hat sich für Unternehmen eine nie dagewesene Chance aufgetan: Das Medium Film ist zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte von jedem Ort der Welt aus zugänglich und das zu jeder beliebigen Zeit. Werbeexperten können so nicht mehr nur Kunden an bestimmten für Werbung vorgesehenen Plätzen ansprechen, sondern sie können Menschen noch viel intensiver mit Videos bespielen.


Videos im 21. Jahrhundert: Immer und von überall aus zugänglich.

Viele Unternehmen nutzen diese Entwicklung seit Anfang an erfolgreich aus und kommunizieren verstärkt über Videos mit Ihren Kunden. Die Resultate sind erstaunlich: Menschen verbringen rund dreimal mehr Zeit mit dem schauen von Videos als mit herkömmlichen Medien, wie Text oder Fotos und auf Facebook haben beispielsweise Videos eine 135% höhere organische Reichweite als Fotos. Andererseits überraschen diese Zahlen auch eigentlich nicht wirklich. Videos sind nun einmal erwiesenermaßen seit jeher das beste Medium, um die menschliche Psyche und die menschlichen Sinne erfolgreich anzusprechen und sie werden es wohl auch noch lange bleiben.

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